Er verkörperte Tradition und Fortschritt gleichermaßen: Julius Perathoner (1849-1926) war einer
der großen und der letzte deutsche Bürgermeister der Stadt Bozen. Er hat seine Stadt sichtlich
geprägt und sie zu einer der modernsten des Alpenraums gestaltet. In seiner Amtsperiode
entstehen bedeutende öffentliche Bauten wie das neue Rathaus, Schulen und Promenaden.
Bozen und Gries erleben wirtschaftlich einen Höhenflug - und es werden die meisten noch heute
bestehenden deutschen Vereine gegründet. Perathoners Ära findet mit den faschistischen
Banden der frühen Zwanzigerjahre ein jähes Ende. Er tritt zurück - und die Stadt wird bis nach
dem Krieg kommissarisch verwaltet. Perathoner galt zeitlebens als Leitfigur und Persönlichkeit
von weitblickender Modernität, kurzum: als einer der bedeutendsten Politiker Tirols um 1900.
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